Sonntag, 5. März 2017

Ein langes (textlich kurzes), etwas trauriges Kapitel...

Liebe Leser oder "schon lange nicht mehr Leser"! - (weils nix zu lesen gab)!!!

Wir müssen uns entschuldigen, diesen Blog NICHT weitergeführt zu haben... GANZ wichtige Leute (Familie, engste Freunde) haben per whatsapp oder kurzen Telefonaten unseren Status mitbekommen, gute Freunde wenigstens in facebook hin und wieder was lesen können. 
(Man guck nach "Wolfgang Wittmann", da sind wir schnell gefunden)

So sehr wir Spaß am Reisen haben, so sehr mehr oder weniger intelligente Texte oder (un)interessante Bilder unsere Reise begleiten sollten, so sehr hat das bereits nach kurzer Reise in Australien das Lebensgefühl belastet - ja, unsere für ein Jahr geplante Freiheit.

Das wollen wir gerne näher erklären und können nicht garantieren, ob die zweite Hälfte unseres Jahres nicht doch wieder dokumentiert wird oder gar eine Nachreichung der Fehlstellen erfolgen könnte.

Die Sache ist die:

Wir haben uns in Australien fast nahtlos (Ausnahmen in Städten) in der Natur aufgehalten und waren damit natürlich - trotz bester Mobilfunkkarte - eigentlich ständig ohne Netz. Die in größeren Orten manchmal bescheidenen Wlan-Angebote (zeitlich oder datenmengentechnisch stark beschränkt) machten nicht gerade Mut, überhaupt was anzufangen, loszutreten oder weiter zu braten.

Die eigene Reiseorga und auch die Eruierung aktueller Geschehnisse, Wetterdaten, Pistenzustände usw... traten eindeutig in den Vordergrund. Dazu kommen irre Wetterumstände mit Temperaturen von bis zu 50 Grad (im Schatten), Staub, Sand, Wüste, furchtbar nervige Tiere (insbesondere Fliegen, Bremsen, Moskitos)... die einem jede ruhige Sekunde stehlen und stahlen. Auto in Schuß halten, teilweise 100te Kilometer fahren, besichtigen, wandern, eincremen, kochen usw... hat viel mehr Zeit und Energie in Anspruch genommen, als es bei gemäßigten Reisen der Fall ist.

Die Lust zum "Kreativ-Sein" für andere... sank ins schwarze Loch, keine Energie mehr übrig.

Dann kommen noch so lustige Dinge wie: daß Dein Passwort auf googlemail plötzlich nicht mehr anerkannt wird ("Du befindest Dich nicht am gewohnten Ort und hast eine andere IP-Addresse" - klar, die vom mobilen Hotspot (wenns mal ging) hier von der australischen Prepaid-Nummer... ups, wir sind nicht mehr wir, na sowas), Du gar nicht mal schreiben kannst... hä? - warum das denn? Echt vergessen? Nö?... hmmmm... geht nicht... also neues Passwort anfordern... grrrrr.... wird auf eine Mobilnummer in Deutschland geschickt (die auf Eis gelegt ist und hier gar nicht geht).

Aber - was uns am meisten zu schaffen machte und wirklich alle gut gemeinten Pläne durchkreuzte... ein Hörensagen Anfang Dezember 2016 - Anfang Januar 2017 dann die Gewissheit... Thailand hat zu Jahreswechsel die Grenzen für Transitreisende mit eigenem Fahrzeug quasi geschlossen. Nur Auserwählte (nach Fahrzeugbedingungen, Tonnage, Personen, Größe usw.) dürften noch durch (wir wären noch durchgegangen)... Mit Sondererlaubnis, hoher Gebühr und MIT Führer. (Hat politische Gründe wegen chinesischem Durchgangsverkehr). Die paar Overlander (wie wir) sitzen entweder nun seither in Nachbarländern fest oder müssen umplanen wie wir. Thailand WAR unser geplanter Dreh- und Angelpunkt für Wochen, um die Heimfahrt über Asien zu organisieren, Visa zu beschaffen usw... nicht mehr bezahlbar für einige Wochen Aufenthalt.

Das (diese Aussicht) hat uns selbst den Aufenthalt in Australien vermiest... seit Anfang Januar bemühen wir uns um eine bezahlbare Alternative, die zweite Reisehälfte anzugehen.

Schwierig, SEHR schwierig! 

Wir gehen nicht mit dem Kopf durch die Behörden- oder Unvernunftsmühlen, wir gehen - mit genug Nerverei und Magenziehen -hinter uns- nun einen einfachen "sicheren" Weg. Schließlich wollten wir möglichst streßfrei reisen, die Auszeit genießen und uns wenig rumnerven.

a) das Auto wird nach Europa verschifft, genau nach Athen - übernächste Woche (Abgabe nächsten Freitag) 

b) wir selbst besuchen per Rucksack (während der 33 Tage Überfahrt des Autos plus 10 Tage Vorabgabe) erst Bali und dann Myanmar... 

c) wir nehmen das Auto Ende April in Griechenland in Empfang und machen unsere Heimreise durch den südosteuropäischen Frühling/Sommer

Ohne einer Abschlußerklärung oder Nachreichungen vorgreifen zu wollen: ziemlich genau ein halbes Jahr lang waren wir damit in Autralien, haben es über 25.000 km umrundet (die Mitte haben wir bewußt ausgespart)... und unsere Meinungen gehen etwas auseinander:

a) Netti fand viel wunderschön und interessant, die Zeit wert, sie sich zu nehmen und einen etwas tieferliegenden Eindruck vom roten Kontinent zu bekommen...

b) Wolli fand, 2-3 Monate hätten (im Nachhinein) gereicht, die ca. 20 Higlights plus das sagenhafte Tasmanien kennen zu lernen. Ganz Australien könnte man sich (fast) sparen, wenn man sich nur für 2 Monate auf Tasmanien begeben würde (böse gesagt)...

Fakt ist, daß wir schon am Mittwoch unseren Mietwagen (für Orgatouren) in Perth abholen werden, am Freitag unseren SEHR zuverlässigen Fidelio bei der Verschiffungsgesellschaft abgeben werden und am Montag, den 13.3. nach Bali weiterfliegen werden.

Damit sind wir am Ende unserer Australientour, aber erst bei der Hälfte unserer Reisezeit (wie wir anderen, meist SEHR jungen Abi-Aussteigern (die das erste Mal RICHTIG weit weg von zuhause sind) proklamieren: Auch woanders ist es RICHTIG schön (schöner, mindestens so schön). Australien hat seine Reize, Vor- und Nachteile, aber für uns wird's Zeit für Tapetenwechsel!

In diesem Sinne, auf bessere Laune und besseres Internet,

Wolli und Netti

Zum Abschluß noch ein Spaßbild: Zerren und Schieben unseres zuverlässigen Reisebegleiters nach Fremantle... ~150km trennen uns noch...

Donnerstag, 15. Dezember 2016

Kein Schritt für die Menschheit

 - aber ein großer Sprung für uns...

(übers nördliche Outback an die Ostküste)

 

Fast zwei Monate ist es her, daß wir Zeit für einen weiteren Beitrag in unserem Reiseblog hatten. Seither ist so viel passiert, daß wir nun schrittweise einen Rückblick zusammenstellen. Die tagtägliche Organisation, weite Strecken und miserables Netz oder fehlender Wlan-Zugang führten zu Unlust oder gar Schulterzucken, was PC-Arbeit, Fotosichtung und textliche Zusammenstellung betrifft.

Die Erlebnisse, maintenance-Arbeiten, die Reise an sich mußten in den Vordergrund rücken.
Nun ist endlich wieder ein ECHTER Pausentag, an dem wenigstens ein wenig gesichtet und gearbeitet werden kann. Gut 10.000km seit Kununurra mögen zusammengefaßt werden... nur noch 150km trennen uns bereits von Melbourne und damit einer 9-stündigen Fährüberfahrt nach Tasmanien. Unsere beiden Besucherinnen aus Deutschland, Marion und Miriam sind nun seit zwei Wochen (ab Sydney) bei uns und wir verleben herrliche  gemeinsame Tage.

Doch von vorn... ab Kununurra bewegen wir uns also aufgrund des Wetterberichts und der Empfehlungen der Touristinfos beständig auf einem sicheren Weg gen Ostküste, in Katherine verschwinden die letzten Zweifel, wo zu fahren (möglich) ist. Wir verzichten auf Darwin und machen uns über eine lange und größtenteils langweilige Strecke auf gen Ostküste mit "Einfallziel" "Tablelands". Doch bis dahin ist ein weiter Weg.

In Katherine machen wir also nur einen Abstecher zu den Edith Falls,



...rund um die Edith Falls

bleiben dort ne Nacht und bewegen uns dann schnurstracks (verdammt weit) durch die Northern Territories auf die Grenze von Queensland zu. Die Grenze zu den Northern Territories erfolgte bereits nach Kununurra, wo wir Glück hatten, in diese Richtung zu fahren: Andersrum darf keine Frischware (Obst, Gemüse, Fleisch, Brot usw.) mitgenommen werden, weil sich Western Australia rühmt, noch keine Fruchtfliege (fruit fly) zu haben. Strenge Quarantäne-Vorschriften an der "Grenze"... für uns eben nicht. Während unserer nur viertägigen Durchquerung der Northern Territories über Mataranka, den Stuart Highway bis "Three Ways Roadhouse", weiter auf dem Barkly Highway bis Mount Isa (bereits in Queensland) spulen wir viele Hundert Kilometer durch trockenes und heißes Outback ab. Jede (seltene) Kurve und jede Grünpflanze sind eine willkommene Abwechslung auf der insgesamt öden Strecke. Die interessantere Alternative Savanna Road (nördlicher) lassen wir sein, zwei bei Regenfällen unpassierbare Flußdurchquerungen sind uns zu riskant, ein "Umdrehen" würde uns nur Zeit kosten. Jedenfalls ersinnen wir bei dem köstlichen westaustralischen Begriff "fruit fly free zone" auf der langweiligen Strecke einen Zungenbrecher, an dem auch wir lange zu üben haben.

"When a fruit fly flies trough a fruit fly free zone, the fruit fly free zone isn't a fruit fly free zone anymore"

Pukokos als neugierige Zuschauer bei zwei "raufenden" Kibitzen

Auch ein kleines Wohnmobil...


Boab - ein kleiner süßer...

Radnetzspinne ähnlich unserer Zebra- (Wespen)spinne


Eine grüne Oase im staubigen Outback

Die "Zagelfamilie" (herzliche Grüße an dieser Stelle) hat ne lustige Story zur (nun nächsten) Einreise nach Queensland, nämlich im Kaff Carmooweal. Wir sind damit aufs Schlimmste vorbereitet und erleben zu unserer Verblüffung eine überraschend günstige Tankstelle und ein bezahlbares Eis (unser erstes in Australien). Gar nicht feindlich wirkt das Örtchen, eher beschaulich. 



Skuriles am Roadhouse und länger, höher, breiter ... im Outback geht fast alles...

Zum erstenmal erleben wir auf der kurzen Weiterfahrt zum Übernachtungsplatz einen Temperatursturz von über 20 Grad, von vorher deutlich über 40 Grad haben wir plötzlich "kühle" Temperaturen pur... mehrere Gewitter um uns rum sorgen dafür. Am Übernachtungsplatz bekommen wir gerade noch rechtzeitig unser Zelt aufgebaut und können uns unter einen überdachten Picknickplatz flüchten. Wie schnell ein fetter Schauer mit nächtlichem Dauerregen für sofortige Überflutung der Landschaft führen kann, wird uns damit erstmalig vor Augen geführt.

Überschwemmter Übernachtungsplatz

Aussichten in Mount Isa

In Mount Isa erreichen wir nach einer gefühlten Ewigkeit kurz "Zivilisation" pur... die nette und reiche Bergbaustadt bietet nach tagelanger Entbehrung und auch Einsatz unserer Reservekanister (mehr aus Preis- denn aus Reichweitegründen), alles, was unser Herz begehrt und so können wir unsere Vorräte wieder auffüllen, um zum zweiten Teil unserer Fahrt gen Tablelands aufzubrechen. "Atherton" (die "Hauptstadt" der Tablelands) ist unser nächstes Ziel. Allerdings fahren wir nun "oben rum", um wenigstens einen (Rest-) Teil der nun überflutungssicheren Savannah Road zu fahren.
Auf dem "Mathilda-Highway" (oder auch "Burke Developmential Highway") also geht's hoch nach Normanton, um weiter zur Ostküste zu fahren. Hier bekommen wir gleich einen netten Eindruck, wie es ist, auf einer (wenig befahrenen) Hauptverbindungsstraße plötzlich im "one-lane" - Verkehr unterwegs zu sein. Aus der doppelspurigen Straße wird immer wieder plötzlich eine einzelne Mittelspur, auf der bei Gegenverkehr jeweils mit aufs seitliche Bankett ausgewichen werden muss. Sehr unlustig und durchaus gefährlich, wenn die unbefestigte Seite vom Regen durchweicht ist (was uns gottseidank erspart bleibt).


Normanton, Croydon, Georgetown und Mount Surpise sind kleine teils nette Städtchen auf der Reise, bringen uns weiter gen Osten und versorgen uns wenigstens mit dem Notwendigsten. Tanken wie im wilden Westen, "Supermärkte" nur mit dem Nötigsten.

Tanken in der Pampa... und an der modernen Tankstelle...

 
 
historischer Bahnhof in Normanton mit dem berühmten Zug "Gulflander"


Das Outback und seine Fliegen...grrrrr

Buschbrände bzw. deren "Reste" gehören zum Bild


Eine Oase - Baum in Mataranka

Die "bösen" grünen Ameisen haben einen verlassenen Termitenbau in Beschlag genommen




In Ravenshoe (dem höchsten Ort der Tablelands) sehen wir plötzlich blühende Jacaranda-Bäume, alles wird grün und diverse bekannte Wasserfälle führen wenigstens ein wenig Wasser. Die Temperaturen gehen auf ein angenehmes Maß zurück, es gibt die Myriaden an lästigen Outbackfliegen nicht mehr und eine paradiesische Landschaft - eine Mischung aus Allgäu, Mittelgebirge samt Regenwald tut sich auf.



Gut 2500km in Hitze und Staub bringen wir damit in gut einer Woche hinter uns und freuen uns, endlich gemäßigtes Klima zu erreichen.

Dazu mehr im nächsten Kapitel...

WW & AZ

 


Dienstag, 18. Oktober 2016

Der Storch und das Krokodil


(Anmerkung: Dieser blog kann erst am Mittwoch, 19.10. (jetzt) eingestellt werden, da seit 16.10. kein Netzzugang bestand - nicht wundern, daß wir schon weiter sind... mehr dazu weiter unten.) - aha... die Zeitverschiebung... wir haben schon Mittwoch!

oder: ein Märchen?
oder: was es alles gibt

Noch bevor wir unseren beschaulichen Platz in Broome verlassen, muß mal wieder etwas geräumt und aufgeräumt werden. Der Staub der vielen Pisten sitzt Wochen später genau da, wo wir mühevoll vor Abreise mit Zahnbüsten geputzt haben.
So genau können wir es in Erwartung ähnlicher Verhältnisse natürlich nicht nehmen, aber wenigstens Polster, Kisten und Kleidung dürfen mal entstaubt werden. Die Schmierschicht aus Mike Sanders und dem allgegenwärtigen Staub wird natürlich auch da entfernt, wo Berührungsängste bestehen - ein potentiell endgültiges Aus für "hübsche" Kleidung (die ohnehin zuhause geblieben ist).


 


Die Dose vom Schlangebiss-Set muß als Schleifklotz herhalten...
 
Im Baumarkt um die Ecke finde ich eine Sperrholzplatte, aus der noch ergänzende Einlageböden gemacht werden können... langsam zeigt sich, was zu Hause nicht mehr schaffbar war und doch fehlt. Design und Optik hin oder her... Platz und Stauraum müssen geschaffen werden. Die Stichsäge ist also nicht umsonst an Bord, unsere Solarzelle auf dem Dach versieht uns - völlig getrennt von der Starterbatterie - also mit genügend Energie, um Werkzeuge zu betreiben, technische Geräte zu laden und - mittlerweile nötig - die Kühlbox dauerhaft laufen zu lassen.
 

Ab Broome und in der weiteren Streckenplanung wird klar... wir werden uns künftig immer wieder entscheiden müssen... wo werden wir fahren, wo ist mit Streckensperrungen (wegen Überflutungen) zu rechnen, aber auch - wo wird welche - zum Ende der Trockenzeit - Piste so ausgenudelt sein, daß wir das uns und dem Auto nicht antun wollen. Diverse Berichte im Netz und fast tägliche Befragung der Infopoints zu Wetter und Pistenzustand sind quasi ein Muß.
Dabei werden wir uns klar, daß auch Schönheiten ausgelassen werden müssen, zugunsten aber unserer Nerven und zur Schonung unserer Finanzen bzgl. möglicherweise
unumgänglicher Autoreparaturen nach harter Strecke. Frank Zagel mit Familie (vor einem Jahr auf ähnlicher Route unterwegs) ist uns da immer ne Lesestunde wert.
Sehr empfehlenswerter Reiseblog von ihnen übrigens auf http://www.frankzagel.de/?page_id=494
 

Eingefleischte und alte Hasen werden natürlich jetzt die Augen verdrehen und Kopf schütteln mit "wie kann man nur (nicht)"... wenn wir berichten, daß wir uns gegen zwei
highlights entschieden haben.
Erstens haben wir uns gegen die angeblich sehr harte Gibb River Road entschieden und beschlossen, auf dem Highway zu bleiben, zweitens haben wir uns nach Berichten
der Touristinfo in Broome sogar noch gegen die Piste nach Bungle Bungle (Stichstrecke in den Purnululu Nationalpark entschieden). Die hier erwartete Regenzeit (die ohnehin zu schnellsten Überschwemmungen führen würde) sorgt für ungemein harte Pisten, das fehlende Wasser wiederum senkt die Attraktivität der "Sehenwürdigkeiten".
Andererseits wiederum ist die Hitze in diesen Tälern mit bis zu 46/48 Grad dann wirklich nicht mehr lustig.
 

Dennoch setzen wir uns mit Abreise in Broome Tagestemperaturen von über 40 Grad aus, der Beschluß wird gefaßt, nun doch die Klima-Anlage vom Auto zu benutzen, die auf zweitkleinster Stufe wenigstens 31-35° ermöglicht - durchaus angenehm bei der wirklich heißen WAND draußen. Der Mehrverbrauch von 0,5 bis 1 Liter wird dankbar hingenommen. Aber sooo langweilig ist die einfachere Alternativroute nun trotzdem nicht. Wir fahren durch meist abwechslungsreiche hügelige Landschaft mit tollen Felsformationen, vielen Baobab-Bäumen (die wir aus Afrika kennen - Ursprung übrigens Madagaskar) und passieren die Örtchen Fitz Roy Crossing sowie Halls Creek. Apropos... ein Australier erzählt uns, daß es von Perth nach Südafrika weniger weit ist als nach Sydney! Könnte stimmen.
 

So kommen wir auf den gut 1000km Fahrstrecke an der Geiki (sprich Giki) Gorge (Schlucht) vorbei, besichtigen die (natürliche) "chinesische Mauer" und landen auch
bei einer der vielen Quellen vor Kununurra, Molly Spring.

 





Neben den vielen Baobabs und der bunten blühenden Halbwüste immer faszinierend... abertausende, ja Millionen von Termitenbauten in mannigfaltigen Formen, Größen und
Farben. 


Von der bunten Vogelwelt ganz zu schweigen. Mit Sonnenaufgang kurz nach 4.00 Uhr (dafür ist's um 17.30h vorbei mit Licht) entwickelt sich ein Rockkonzert -
zumindest von der Lautstärke her - wie es im Buche steht. Komischerweise sind uns in diesem "giftigsten" Kontinent immer noch nur eine Schlange (huschte über die Piste),
keine erwähnenswerte Spinne oder gar ein Skorpion begegnet. In den vielen (noch) ausgetrockneten Flußläufen findet sich daher kaum Leben, außer ein paar Rindern
villeicht, die letzten Wasserpfützen auslecken.





 
 
Krokodile scheints hier gar nicht zu geben ;-)

Überhaupt... die Flußläufe führen nur 3 Monate im Jahr Wasser... wir fragen uns, wo die dort dann lebenden Krokodile hinziehen, damit sie Wasser haben. Hunderte von Kilometern müssen es sein, in denen sie dem Rückzug des Wassers folgen und dann bei einsetzendem Regen wieder flußaufwärts schwimmen. Die Krokodilwarnungen an den Übernachtungsplätzen gelten dennoch ganzjährig, auch wenn definitiv in der Trockenzeit keins da sein kann.
Kommt es zum einsetzenden Regen, geht alles so schnell, daß man sich die immense Hochwasserentwicklung kaum vorstellen kann. Ein erst ausgetrockneter Hauptflußlauf
z.B. kann innerhalb von wenigen Stunden plötzlich eine Wassertiefe von 26 Metern erreichen... unglaublich. (Wir haben uns die "Hochwasser-/Flutmarkierungen" selbst angesehen!)
 

Der dauerhaft wasserführende Ord-River ist seit den 50gern aufgestaut und sorgt als größter Stausee Australiens für eine unglaublich große grüne Oase inmitten der kargen und heißen Natur. UND GENAU da liegt das Städchen Kununurra, in dem wir nun für vier Tage verweilen. Obwohl die Trockenzeit zu Ende geht, ist der See randvoll und sorgt an unserem Ausnahmeplatz (DER PLATZ am Ufer) auf einem Campingplatz für paradiesische Zustände. Beste Versorgung im Städtchen, schattige Bäume, günstige Preise (da Nebensaison - drei Nächte bezahlen, vier bleiben). Grün, Wasser, Vögel, beste Infratruktur... was wollen wir mehr.


...und der Pool ist auch cool!


Ein Känguru (hüpfte grad vorbei)... natürlich ein Krokodil und natürlich Ibisse, Kormorane, Papageien, kukukähnliche Vögel, Reiher... ach ja... und DEN größten Storch der Welt, den Platzhirsch - ähm -storch hier... dem australisch-indonesischen Riesenstorch. Pukekos (Prachthühner - uns aus Neuseeland bekannt) rennen ohnehin rum wie die Haushühner.









Das Krokodil, jawoll! 

Wir haben eins hier, genauer gesagt 2-3... aber eins gehört zu unserem Platz. Täglich vor Sonnenuntergang findet es sich am Strand, 30 Meter vor unserem Zelt ein, sonnt sich und läßt sich bestaunen.
Das paßt unserem Storch nicht, auch er will Aufmerksamkeit! Seit drei Tagen erleben wir, wie beide um die Gunst der jetzt wenigen Campingplatzbewohner kämpfen (wir haben DEN Logenplatz), aber in friedlicher Übereinstimmung quasi zeitgleich eintrudeln. Leider wissen wir nun auch, warum. Sie werden sporadisch genau zu dieser Zeit vom Platzwart gefüttert. Finden wir dann doch unlustig, heißt es doch überall: "Don't feed the animals"... erinnert an Thailand mit den Fütterungs- Verbotsschildern, wo direkt daneben Affenfutter vekauft wird. Die Menschheit ist doch bescheuert!

 das Krokodil guckt Anette genau an...


da in größer...

Der Storch gesellt sich dazu... 

Zum Krokodil: Aufpassen, um welches es sich handelt... es gibt zwei grundlegende Arten in Australien. Das Süßwasserkrokodil (Freshy von "freshwater") und das Salzwasserkrokodil (Salty von "saltwater"). Während das Freshy maximal 3 Meter lang wird und relativ harmlos ist (hat kaum Zähne und wird nur ungemütlich, wenn man es echt böse angeht oder stört)... gilt das "Salty" (schnell mal 6 Meter mit Gebiß wie ein Hai) als extrem gefährlich und auch immer wieder menschenfressend - tatsächlich lebensgefährlich!

Unseres hier ist ein gemütliches Freshy, das man schon fast streicheln könnte... nun gut... lieber nicht... hat ja doch 2 Meter...

So gehen vier heiße, aber dank Pool und Baumschatten sehr angenehme entspannte Tage hier in Kununurra zu Ende und wir MÜSSEN morgen los. Erst im nächsten Ort "Katherine"
wird sich entscheiden, ob wir überhaupt die Runde um Darwin drehen. Darwin klingt etwas unspannend und der angrenzende Kakadu-Nationalpark scheint bereits zu einem Großteil wegen Überflutung gesperrt. Die Tourist-Info wird uns mehr sagen können.



---> So ist es, nachdem der blog am Sonntag Abend am C-Platz nicht hochgeladen werden konnte, sind wir seit gestern in Katherine und können nun in der Touri-Info endlich mal ne Stunde ins Netz. Über Nacht waren wir "nur" beim Edith Fall, 60km von hier und nun packen und kaufen wir alles, was wir für die große, entbehrungsreiche Fahrt bis Cairns brauchen.

Grundsätzlich drängt es uns weiter gen Osten, locker 3000km sind es bis Cairns.  Welche Route wir nehmen werden, entscheidet auch die Wetterlage, die Info an der Strecke und die Lust auf Piste oder gemütliches Dahingleiten.

(aktueller Stand in Katherine ist, daß wir die nächsten Tage die ersten tropischen Regenfälle erwarten dürfen und mit Überflutungen auf Nebenstrecken rechnen müssen - also bleiben wir auf der sicheren Hauptroute...

Damit verbleiben wir mit winkenden Grüßen,

Wollidil und Nettiru