Freitag, 5. August 2016

Da wir noch in der Übephase sind, nun mal der Versuch, ein paar Fotos einzustellen... interessant, daß die Uhrzeit (momentan noch) nicht der eigentlichen enspricht, offensichtlich irgendwie amerika-orientiert ist... mal sehen, wie das zu regeln ist.

Jedenfalls waren die letzten Wochen turbulent, geprägt von Frust, Rückschlägen und aber auch kleinen Erfolgen. Das Wetter spielte gar nicht so mit - mit unseren Vorbereitungen auf der Straße... immer wieder mußten wir wegen Regen abbrechen oder konnten einfach gar nicht anfangen bzw. weitermachen.

Wer einen Kommentar schreiben will (oder "Grüße") sollte das übrigens unter "anonym" tun, damit er sich nirgends einloggen muß... darunter dann noch den Namen schreiben, damit wir wissen, von wem's ist!




Also zweigeteilt und zwiegespalten unser Unterfangen. Zweigeteilt, weil es ohne Hilfe unserer lieben Marion NICHT zu schaffen gewesen wäre. Während ich mich (Wolli) mit Fehllieferungen und Sachmängeln beim Ausbau rumschlug und versuchte, den Wohnausbau dennoch voranzutreiben, versuchte Marion sich in "Hygiene am Auto". Die Quarantänevorschriften für die "vorübergehende Einfuhr" eines Autos in Australien sind die strengsten der Welt (Vorschrift: "as clean as new"). Mit Terpentin, Bremsenreiniger, Spiritus, Glasreiniger, Cockpit-Spray, WD 40 usw. wurde dem Fidelio auf den Leib gerückt. Unzählige Küchenrollen, Zahnbürsten, Ohr-Sticks und Kleinstbürsten, Pinsel und Spatel wanderten letztlich verdreckt in die Tonne. Erstaunlich, was sich hinter Abdeckungen, unter Matten, hinter Gummis und Verkleidungen, im Motorraum und am Unterboden so nach 11 Jahren Autoleben angesammelt hatte (bei normaler Zwischendurchwäsche und -reinigung).
Unglaublich, welche Hohlräume sich bei so genauer Betrachtung in einem Auto finden lassen.


Zwischendurch waren wir noch bei unserem Autospezialisten, der den Motoraum und den Unterboden auf Vordermann gebracht hat, noch einen Ölwechsel durchgeführt hat und bei Generaldurchsicht das Auto technisch für Australien "freigeben" hat. Hoffentlich kommen wir recht weit ohne größere Schäden!



Unsere abschließenden Arbeiten und weitere Endreinigungen durften wir dann bei der lieben Hanna in Worpswede machen, nur 25km vom nahe gelegenen Container in Bremen entfernt.  
Auch da leider immer wieder Ausbremsungen durch Regen... aber von Tag zu Tag wurde das Auto dennoch sauberer und der provisorische Ausbau hat wenigstens noch etwas Gestalt angenommen...


Dann am Dienstag, den 2.8.2016 war es soweit: Das Auto sollte um 11.00 Uhr bei der Spedition Pangaea Cargo in den Container...
Am Montag Mittag vorher erfuhren wir noch, daß die beauftragten Bezüge unserer Liegefläche/-polster in München nun doch fertig wären. Also wurden diese per Express nach Worpswede geschickt, wo wir sie 10 Minuten vor Abfahrt zur Spedition noch in Empfang nehmen konnten... puh... just in time.

Bei Pangaea Cargo wurden wir von Anfang an bestens beraten, wir als "Verschiffungsanfänger"  hatten ja bis auf diverse Webrecherchen absolut KEINE AHNUNG, wie das läuft, was zu beachten ist und wie das Gesamtprozedere läuft.
Unkompliziert und professionell lief die Verladung (gegen Aufpreis MIT UNS) vor Ort in der gepflegten Halle. Natürlich mußten wir mal wieder in strömendem Regen dahin fahren (frustrierend)... hatten vor Ort aber genug Zeit und Raum, wiederum mit abertausenden von Küchenrollen das Auto nochmal zu trocknen und putzen. 
Letztlich aber haben wir ein strahlend glänzendes Auto (wir hoffen die Australier sehen das auch so) in den Container geschoben bekommen, nach unserem Wunsch "vorwärts" (bei bereits abgeklemmter Batterie), um am Heck dann noch unsere Falträder anzubringen. Auch die beiden Ersatzreifen, die später aufs Dach kommen, wurden noch gut verzurrt. Überhaupt lief die Verzurrung so schnell und professionell, daß wir kaum mitkamen. Der "Lenker" beim "Einschieben" mußte bei aller Enge auch noch durch das geöffnete Fahrerfenster rausklettern (die Türen gehen nicht mehr weit genug auf).
Da das Schiff auf der Reise diverse Klimazonen durchfährt, gibt es in den Containern eine große Kondenswasser-Problematik, die im Auto zu starken Schimmelbildungen führen kann. Aufgrund eines Tipps haben wir alles, was "bakteriell empfindlich" sein könnte (Sitze, Gurte, Stoffe) mit Sagrotan eingesprüht und die Spedition hat noch etliche Trockenbeutel ins Auto gelegt. Interessante Geschichte.






Im Anschluß sind wir also mit einem One-Way Mietwagen nach München gereist... gut daß wir nen Kombi genommen haben... bei Beladung wurde klar, was wir noch an Werkzeug, Putzmitteln und Reiseutensilien zusätzlich dabei hatten, um unseren Fidelio überhaupt auf die Reise zu bekommen... was für ein irre Aufwand.

Nun, was steht noch an, bis auf die Rucksäcke zu packen (klingt ja easy)... leider noch EINIGES. Die Wohnung muß auf Vordermann für die Betreuer gebracht werden, gestern war ein letzter Termin beim Tropeninstitut (vor allem die Impfungen für Südostasien schlugen gewaltig ins Budget (Tollwutauffrischung und japanische Enzephalitis))...

Der Zoll hat uns eine Ausfuhrgenehmigung ohne Besichtigung des Fahrzeugs (obwohl ein Termin vereinbart war) erteilt, weil wir das wichtigste Dokument fürs Auto, das "Carnet de passages" erst für den Ankunftstermin beantragt haben, um Zeit zu sparen (nur ein Jahr gültig). Dies wiederum bekommen wir bei persönlichem Vorsprechen dann am Montag beim ADAC (deutsche Monopolstellung fürs Carnet - pffft). 

Ach so... und unsere Steuer müssen wir auch noch machen, Nachsendeantrag bei der Post stellen (an bevollmächtigte Freunde in D) usw. usf. 

Das eigentliche "Rucksackpacken" für die Abreise ist also nur ein Kinkerlitzchen.

Dann schauen wir mal, wie das hier funktioniert nach Veröffentlichung, am Dienstag gibts evtl. noch einen Abschiedsgruß... und dann gehts frühestens in Bangkok weiter... gut, daß es da ne Erkundungsreise vor drei Jahren gab... dann ist der Sprung ins kalte Wasser doch nicht so schlimm ;-)

Mit langsam fröhlicher werdendem Gemüt,

Netti und Wolli

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